Schweinfurt-Süd ist neuer LRSt-Stützpunkt

Durch das Ausscheiden des Luftbeobachtungsstützpunktes Bad Kissingen musste sich die Führung der Flugbereitschaft Unterfranken nach einem neuen Stützpunktverein umsehen. Die Bemühungen der Flugbereitschaftsleiters Bernd Große waren von Erfolg gekrönt: der Aero-Club Schweinfurt, der schon vor einiger Zeit sein Interesse an einem LRSt-Beitritt erklärt hatte, beantragte seine Aufnahme in die Luftrettungsstaffel. Einstimmig wurde vom Präsidium der Staffel der Aufnahmeantrag mit großer Freude angenommen. Damit ist die Flugbereitschaft Unterfranken wieder in voller Stärke für ihre Aufgaben gerüstet. Am neuen Stützpunkt 605, auf dem Sonderlandeplatz Schweinfurt-Süd, stehen somit aktuell 10 Einsatzpiloten mit 3 Motormaschinen, die  bereits alle für den digitalen BOS-Funk vorgerüstet sind, zur Verfügung.


Der Vorsitzende des Aero-Clubs Schweinfurt begrüßte die Ehrengäste und Fliegerkameraden im Vereinsheim auf dem Sonderlandeplatz Schweinfurt-Süd.



Landrat Florian Töpper, der die Grußworte für den Landkreis und die Stadt Schweinfurt überbrachte, beglückwünschte er die Vorstandschaft des Aero-Clubs für ihre getroffene Entscheidung

Die folgende feierliche Indienststellung des neuen Luftbeobachtungsstützpunktes vollzog der Bayerische Staatssekretär des Innern, für Bau und Verkehr, Gerhard Eck. In seiner Festansprache führte er u.a. aus: „Hier in Unterfranken können wir auf eine starke Luftbeobachtung zählen. Dass dies kein Selbstläufer ist, haben wir beim Stützpunkt Bad Kissingen erleben müssen, wo veränderte Vereinsstrukturen einen weiteren Einsatz für die Luftrettungsstaffel nicht mehr zuließen. Doch es ist glücklicherweise gelungen, mit dem Stützpunkt Schweinfurt einen vollwertigen Ersatz zu ermöglichen. Der Flugbereitschaft Unterfranken stehen damit in Mainbullau, Hettstadt, Haßfurt, dem „Schnellen Einsatzflugzeug SEF“ in Giebelstadt und jetzt neu in Schweinfurt, vier Stützpunkte mit insgesamt 15 Beobachtungsflugzeugen und 35 stets abrufbereiten Einsatzflugzeugführen, zur Verfügung.


Getreu dem Motto: „Man schützt nur, was man schätzt, man schätzt nur, was man kennt“ werden hier in Unterfranken die Einsatzpiloten und Luftbeobachter speziell geschult und gezielt trainiert. Lieber Herr Bernd Große, Sie legen als Flugbereitschaftsleiter seit langen Jahren, zusammen mit ihrem Stellvertreter und Leiter des Referats „Einsatz“, Charles Herrmann, bei der Weiterbildung darauf erfolgreich größten Wert. Davon konnte ich mich persönlich bei Ihrer letzten Großübung „Feuervogel“ überzeugen. Zusammen mit der Bundespolizei, der Hubschrauberstaffel Bayern und der Bundeswehr übten Sie u.a. den koordinierten Einsatz von Hubschraubern unterschiedlicher Organisationen. Wenige Wochen später konnte bei den Hochwassereinsätzen auf die gewonnenen Erfahrungen erfolgreich zurückgegriffen werden. Ein herzliches Dankeschön dafür“!


In seiner Dankesrede stellte LRSt-Präsident Herrmann die diesjährige Leistung der Flugbereitschaft Unterfranken vor: Betreuung des LBO-Lehrgangs an der Staatlichen Feuerwehrschule Würzburg, Unterstützung des LRSt-Lehrgangs für eigenes Personal auf dem VLP Giebelstadt, Schulung der unterfränkischen Luftbeobachter auf dem Stützpunkt Mainbullau und 31 Einsatzflüge mit einer Flugzeit von 52 Stunden. Dabei wurden ein Wald-, sechs Flächen-, drei Gebäude- und ein Kfz-Brand entdeckt, lokalisiert und gemeldet. In einigen Fällen wurden die Bodenkräfte zu den Brandstellen geführt. Daneben war die Staffel mit der Kontrolle von Feuerstellen, Waldschäden, Dokumentationsaufgaben und Verkehrsmeldungen gefordert. Vor dem Hintergrund dieser Zahlen, so Staatssekretär Eck, sei es wirklich beruhigend zu wissen, dass wir mit der Luftrettungsstaffel Bayern ein so wirksames Vorsorgeinstrument bei der vorbeugenden Luftbeobachtung von Waldbränden oder von Naturgefährdungen zur Verfügung hätten. „Je nach Wetterlage und Naturereignissen wendet der Freistaat Bayern dafür im Jahr zwischen 50.000 und 200.00 Euro auf. In diesem Jahr waren es bisher rund 70.000 Euro. Das ist in meinen Augen gut angelegtes Geld! Ich wünsche den Piloten daher auch für die Zukunft „Hals- und Beinbruch“ Kommen Sie immer wieder gesund von Ihren Einsätzen zurück.


Aus der Hand des Staatssekretärs Gerhard Eck erhielt Vorstand Udo Winterstein das Stützpunktwappen und der frisch gewählte Stützpunktleiter Dr. Wilhelm Reinke seine Bestallungsurkunde.


Die Einsatzpiloten des Aero-Clubs Schweinfurt zusammen mit ihren Ehrengästen, an der Spitze Staatssekretär Gerhard Eck.

Text: Charles Herrmann; Bilder: Charles Herrmann und Bernd Große