Einsatzbereitschaft unter Beweis gestellt

Das Frühjahr ist  eine der trockensten Jahreszeiten; darüber hinaus steigt durch fahrlässiges Verhalten der sonnenhungrigen Spaziergänger die Gefahr von Wald- und Flächenbränden. Für die Luftbeobachter Unterfrankens bedeutet das den Einstieg in ihre Saison. Sie versuchen, vom Flugzeug aus Brände schon in der Entstehungsphase zu entdecken und damit größeren Schaden zu vermeiden. Um auch mit dem neu eingeführten Digitalfunk perfekt arbeiten zu können, haben die Regierung von Unterfranken und die Luftrettungsstaffel Bayern, allen unterfränkischen Luftbeobachtern am 28. März eine Fortbildung auf dem Flugplatz Mainbullau angeboten.

Die vorbereiteten Übungsaufgaben sahen u.a. das Führen von Einsatzfahrzeugen zur fiktiven Brandstelle vor.  Dazu wurden folgende Feuerwehrfahrzeuge aus dem Landkreis Miltenberg benötigt: Für den Bereich Obernburg der Einsatzleitwagen, für den Bereich Eschau das Mehrzweckfahrzeug aus Eschau, das Mehrzweckfahrzeug aus Kirchzell und für den Bereich Neunkirchen der Mannschaftstransportwagen aus Umpfenbach.


Nach der Begrüßung durch Wolfgang Raps und einer Einweisung in die Luftbeobachteraufgaben sowie in die neuen Digitalfunkgeräte durch den Fachberater für Brand- und Katastrophenschutz der Regierung von Unterfranken, Steffen Weber, wurden sechs Flugzeuge vom Typ Cessna und Piper funkmäßig vorgerüstet, so dass der fliegerische Teil der Schulung beginnen konnte. Steffen Weber und Karl Herrmann jr., Leiter Einsatz der Luftrettungsstaffel Bayern, der die Flugrouten und einzelnen Aufgaben erstellt hatte, überwachten die Flüge und hielten die Ergebnisse fest. Die Einsatzkräfte übten dabei unter anderem den Umgang mit den Digitalfunkgeräten, die gegenüber dem Analogfunk viele Vorteile besitzen: So werden beispielsweise Hintergrundstörgeräusche, etwa dröhnende Flugzeugmotoren, aus einer Verbindung herausgefiltert und sie sind weniger anfällig für Störungen,  als die bisher verwendeten Geräte. Die Übung diente außerdem der Verbesserung verschiedener Fähigkeiten der Luftbeobachter, wie dem Festlegen von Flugrouten, dem Auffinden vorgegebener Ziele und nicht zuletzt dem Sammeln von Einsatz-, Funk- und Flugerfahrung.

Aus der Übung wurde Echteinsatz
Noch während der Fortbildung meldete der Einsatzleitwagen Obernburg ein größeres Feuer im Bereich östlich von Obernburg an den für diesen Bereich eingeteilten Luftbeobachter. Nach Überfliegen stellte die Crew fest, dass ein großer Holzstapel in Hausen brannte. Die Leitstelle Untermain alarmierte daraufhin die Feuerwehren aus Hausen und Kleinwallstadt, deren Anfahrt und Einsatz mit Bildern aus dem Einsatzflugzeug dokumentiert wurden. Wie sich später herausstellte, hatte ein Mann Gartenabfälle verbrannt, wobei das Feuer außer Kontrolle geriet und auf den angrenzenden gelagerten Holzstapel übergriff.

Gegen 15 Uhr war die Fortbildung beendet und die Regierung von Unterfranken bedankte sich bei den erfolgreichen Luftbeobachtern, der Luftrettungsstaffel und den Führungskräften der eingesetzten Feuerwehren. Auf 26 Flügen waren die Piloten fast 21 Stunden über der unter4fränkischen Heimat unterwegs.

Mittlerweile ist die Luftrettungsstaffel Bayern mit den Staatlichen Luftbeobachtern längst nicht mehr aus der Katastrophenschutzplanung und dem Katastrophenschutzeinsatz in Bayern wegzudenken.