Thema: Waldbrandkatastrophe in Amorbach  

 „Waldbrandkatastrophe in Amorbach im Landkreis Miltenberg“: Das war die Schlagzeile in den Medien am 4. April 2012. Am Ende waren nach vier Tagen Großbrand  über 12 ha Wald der Stadt Amorbach betroffen. Neben Hunderten von Feuerwehrleuten, THW- und BRK-Helfern und 160 Soldaten waren auch Luftbeobachter in Flächenflugzeugen der Luftrettungsstaffel Bayern im Einsatz.
Anlass und Grund genug für die Regierung von Unterfranken, die diese Luftbeobachtereinsätze angeordnet und finanziert hat, sich im Rahmen ihrer Herbst-Dienstbesprechung der unterfränkischen Luftbeobachter mit dem Thema Waldbrand allgemein und dem geschilderten Einsatz selbst intensiv zu befassen. Gemeinsam mit dem Leiter der LRSt-Flugbereitschaft Unterfranken, Bernd Große, konnte Wolfgang Raps von der Regierung hochkarätige Referenten hierzu in Weckbach (Markt Weilbach, Landkreis Miltenberg) begrüßen: Kreisbrandrat Meinrad Lebold (Landkreis Miltenberg) als Örtlicher Einsatzleiter der Waldbrandbekämpfung und Forstoberrat Peter Aichmüller als regionaler Waldbrandbeauftragter der bayerischen Forstverwaltung für die Waldbrandabwehr in Unterfranken.
Teilnehmer waren auch die Luftbeobachter der Regierung von Unterfranken: Thomas Lessentin, Lothar Menzel und Steffen Weber, sowie Brandamtmann Leonhard Neubert als Fachberater für Brand- und Katastrophenschutz.
Auch wenn Unterfranken als waldreichster Regierungsbezirk Bayerns wegen günstiger Vegetation und Böden global betrachtet nicht zu den extrem waldbrandgefährdeten Regionen der EU gehört, wird der Klimawandel doch weiter dafür sorgen, dass Waldbrandabwehr auch zukünftig ein Thema für Forstbehörden, Waldbesitzer, Katastrophenschutz sowie Feuerwehr und das THW bleibt. Vor dem Hintergrund der bisher noch glücklicherweise relativ seltenen Anzahl von Waldbränden, überwiegend mit sehr kleiner Fläche (in ganz Bayern in 2011: 46 Waldbrände mit insgesamt 32 ha), ist es für die Zukunft notwendig, sich sowohl organisatorisch/administrativ als auch durch Beschaffung spezieller Ausstattung und durch besondere Ausbildung für die Bekämpfung von Waldbränden vorzubereiten, insbesondere, wenn Waldbrände länger dauern und größere Flächen betroffen sind.
Diskutiert wurde auch über den seit März 2012 eingeführten neuen Waldbrandgefahrenindex des Deutschen Wetterdienstes sowie allfällige Verbesserungen der Funktechnik zur Sicherstellung der Kommunikation zwischen den Luftbeobachtern in den Flugzeugen und der Einsatzleitung sowie den Einsatzkräften am Boden.


Eine Exkursion am Brandort unter sachkundiger Führung von Horst Egenberger, dem Förster der Stadt Amorbach, und Forstdirektor Berthold Ort vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Karlstadt, bei der sich die über 40 Teilnehmer selbst einen Eindruck des Schadensgebietes und des Schadensausmaßes machen konnten, beendete die diesjährige Veranstaltung der Regierung von Unterfranken (Foto: Steffen Weber).


Die Steilheit des Geländes und die Brandschäden an den Baum-Rückseiten sind auch noch über ein halbes Jahr nach der Brandkatastrophe noch gut zu erkennen (Fotos: Wolfgang Raps).