Frankentornado: Aus der Luft den Überblick behalten

Die Katastrophenschutzkontingente der Bezirksverbände Unterfranken und Ober/Mittelfranken veranstalteten am 9./10.  Juli eine groß angelegte Katastrophenschutzübung. Unter dem Titel „Frankentornado“ übten 500  BRK-Spezialisten bei tropischen Temperaturen mit der Unterstützung der Feuerwehr, dem Technischen Hilfswerk und Mitgliedern des  Polizeipräsidiums Unterfranken drei  verschiedensten Szenarien. Die so genanten „großen Lagen“, die  von den Katastrophenschützern bewältigt werden müssen,  reichten vom  Einsatz nach dem Einsturz einer Discohalle mit zahlreichen Verletzten bis hin zur Evakuierung schwerstkranker Patienten aus einem Krankenhaus oder den Folgen eines schweren Unwetters (Tornado). 

Dazu stellte das Bayerische Rote Kreuz, als größte Hilfsorganisation im Katastrophenschutz  zwei Einsatz-Kontingente.  In diesen Einheiten, deren Konzepte aus Anlass der Fußball WM in München und Nürnberg entwickelt wurden, sind die Profis für den Sanitätsdienst, die Ärzte, die Mitglieder vom Kriseninterventionsdienst, die Spezialisten für Technik und Sicherheit, der Verpflegungstrupp und  die Kapazitäten für den Transport  Verletzter zusammengefasst. Vier Jahre nach der Fußball WM sind die Spezialisten vom BRK-Katastrophenschutz dabei, die tradierten Konzepte erneut in der Praxis zu  überprüfen.

„Das Konzept der Übungen in diesem Jahr ist speziell darauf ausgerichtet, um von der Alarmierung bis zur interdisziplinären überregionalen Zusammenarbeit viele verschiedene Einsatzmöglichkeiten und die taktische Funktion  unserer Katastrophenschutzeinheiten bei überregionalen Einsätzen  zu überprüfen“, so Landesbereitschaftsleiter Harald Pruckner. Die Übung „Frankentornado“ wurde wissenschaftlich begleitet und wird entsprechend ausgewertet. Dazu begleitete ein Team der Hochschule Köln vom Institut für Anlagen und Verfahrenstechnik und Rettungsingenieurswesen die zweitägige Einsatzübung.  Aus den Beobachtungen und Bewertungen soll dann im Nachgang eine praxisnahe Verfahrensempfehlung für überörtliche Einsätze entstehen. Hoffentlich werden die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten des Luftbeobachtungsteams dabei nicht vergessen!

 

Bereits der Aufmarsch und die Bereitstellung der verschiedenen Hilfskräfte und deren Fahrzeuge wurden vom SEF aus der Luft begleitet und dokumentiert. Dabei wurde auch ein Kfz-Brand beobachtet und gemeldet.

 

Wer Oben ist, bekommt den Überblick: Mit dem SEF der Flugbereitschaft Unterfranken (Pilot Karl Herrmann jun., LBO Roland Lange, BF Würzburg) machten sich Innenstaatssekretär Gerhard Eck und Bundesarzt Prof. Dr. Peter Sefrin mit den örtlichen Gegebenheiten der verschiedenen  Übungs-Szenarien vertraut und waren so zu einer schnellen Lagebeurteilung fähig.