Katastrophenschutz-Übung „Florian-Kurfürst-2011“ – ein voller Erfolg:
Regierung von Unterfranken zieht positive Bilanz

Würzburg (ruf) – 300 Feuerwehrleute vom Bayerischen Untermain waren mit mehr als 50 Einsatzfahrzeugen am vergange­nen Wochenende in Unterfranken unter­wegs, um regionale Katastrophenhilfe zu leisten. Bayernweit wurde erstmals unter Gesamtleitung einer Bezirksregierung der zeitlich und im Detail unangekündigte Einsatz mehrerer Feuerwehrhilfeleis­tungskontingente praktisch erprobt. Neben dem Feuerwehrhilfeleistungs­kontingent aus dem Landkreis Miltenberg bildete der Landkreis Aschaffenburg dabei mit der Stadt Aschaffenburg ein gemeinsames „Regierungs-Feuerwehr­hilfeleistungskontingent Unterfranken“.

Die angekündigte Einsatzübung startete seitens der Regierung von Unterfranken am Freitag, 15.04.2011, um 12.30 Uhr mit der Alarmierung der Feuerwehr­hilfeleistungskontingente Aschaffenburg und Miltenberg. Die Landratsämter Miltenberg und Aschaffenburg sowie die Stadt Aschaffenburg als deren Träger hatten dann bis Samstag, 16.04.2011, 08.30 Uhr, Zeit, die für den Einsatz notwendigen Feuerwehrleute und Feuerwehren zu alarmieren und die in den Landratsämtern dafür vorhandenen Planungen konkret umzusetzen. Dabei galt es vor allem, die notwendige Logistik und Versorgung für die Übung sicherzustellen, um für 48 Stunden autark zu sein. Da motorisierte Märsche über längere Entfernungen nicht zum üblichen Tagesgeschäft der Feuerwehren gehören, begaben sich die jeweiligen Einheiten laut Vorgabe der Regierung am Samstag ab 08.30 Uhr auf einen fast 300 km langen Marsch quer durch Unterfranken, unterbrochen von einem technischen Halt und einem Tank-Stop. Gegen 18.00 Uhr wurde der Bereitschaftsraum im Bundespolizei-Aus- und Fortbildungszentrum Oerlenbach im Landkreis Bad Kissingen bezogen. Zelte wurden aufgebaut und die Feldküchen in Betrieb genommen.

Am Sonntag, 17.04.2011, erhielten die Hilfeleistungskontingente die Einsatzaufträge. Das Kontingent Aschaffenburg wurde zu einem fingierten Großschadensereignis auf die Deponie Wirmsthal gerufen. Zu einem gedachten Großbrand auf der Trimburg wurde das Kontingent Miltenberg beordert. Nach dem knapp dreistündigen Übungseinsatz waren die komplexen Aufgaben bewältigt, und in Oerlenbach wartete das wohlverdiente warme Mittagessen auf die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer. Nachdem die Einsatzbereitschaft wieder hergestellt war, wurde der Rückmarsch in die Heimat angetreten.

Ohne einer detaillierten Übungsauswertung vorzugreifen, die mitunter in einigen Bereichen im Detail noch Verbesserungsmöglichkeiten aufzeigen wird, kann die anspruchsvolle und anstrengende Übung für alle Beteiligten insgesamt als voller Erfolg bezeichnet werden. Die Aufstellung von bayernweit standardisierten Feuerwehrhilfeleistungskontingenten schafft leistungsfähige Großeinheiten für die überörtliche Katastrophenhilfe. Die vorgeplanten und vororganisierten Maßnahmen in den Landkreisen und Städten tragen zur schnellen Einsatz­bereitschaft innerhalb weniger Stunden bei. Die sofort nach der Alarmierung ausrückenden Vorauskommandos gewinnen sehr schnell umfassende Kenntnisse von der Marschstrecke und vom Aufnahmegebiet. Damit können die weiteren Vorbereitungen an den Heimatstandorten, den individuellen Einsatzerfordernissen entsprechend vorgenommen werden. Auch längere Anmarschwege können sicher und diszipliniert von großen Marscheinheiten bewältigt werden.

„Noch nie zuvor absolvierte eine aus zwei Feuerwehrhilfeleistungskontingenten gebildete Einheit in Bayern unter der Führung einer Bezirksregierung eine solche praktische Einsatzübung“, so Regierungspräsident Dr. Paul Beinhofer. „Umso wertvoller sind daher die Übungserfahrungen und –erkenntnisse der Regierung von Unterfranken. Gelungen ist auch die Premiere für die beiden Regierungs-Kontingentführer, denen die Gesamtleitung des Übungseinsatzes oblag“. Beinhofer ist nicht nur erfreut, dass der Einsatz reibungslos funktioniert hat, sondern dankt vor allem allen fleißigen Helferinnen und Helfern, die an der Vorbereitung und der Durchführung der Übung beteiligt waren: „Die Feuerwehren, das Technische Hilfswerk sowie der Malteser-Hilfsdienst haben wie schon so oft eindrucksvoll ihren Einsatzwert zum Schutz der Bevölkerung unter Beweis gestellt.


Erneut bewährt hat sich bei dieser Übung auch wieder der Einsatz von Flugzeugen der Luftrettungsstaffel Bayern, die mit einem staatlichen Luftbeobachter Marsch und Einsätze unterstützt und dokumentiert haben.“