Grußwort des Schirmherrs

 

Das freiwillige mitmenschliche Engagement – und dies gilt nicht nur im Jahr des Ehrenamtes – ist heute in allen Bereichen unserer Gesellschaft erforderlich, weil dadurch der weiteren Entsolidarisierung vorgebeugt wird und die unmittelbaren Lebensbereiche bis hin zur staatlichen Gemeinschaft humaner und sozialer ausgestaltet werden können. In besonderer Weise gilt dies für das öffentliche Umfeld, denn durch ein vielfältiges ehrenamtliches Bürgerengagement werden Gemeinde- und Vereinsleben entscheidend bereichert. So sehr man das administrative Ehrenamt und die "organisierte" ehrenamtliche Tätigkeit auch in Zukunft brauchen wird, genauso offen, unterstützend und dankbar sollte man auch jedes informelle Engagement als kreativen Beitrag einer lebendigen Gesellschaft würdigen. Erst in der Vielzahl, Freiheit und Freiwilligkeit können sich die unterschiedlichen Fähigkeiten der einzelnen zum Wohle anderer entfalten – und darauf kommt es ganz entscheidend an.

Dies gilt auch im besonderen Maße für die Luftrettungsstaffel Bayern e.V. Die beteiligten Piloten fliegen freiwillige Flugstunden für den Katastrophenschutz. Sie nehmen dabei ehrenamtliche Aufgaben wahr, die vom Boden aus schwer zu erledigen sind, nämlich weiträumige und zeitlich intensive Beobachtung von Gefahrenobjekten wie zum Beispiel Waldbeobachtung bei anhaltender Trockenheit und Autobahn-Verkehrsbeobachtung.

Die Piloten können dann auch Einsatzkräfte in unübersichtlichem Gelände an den Einsatzort führen. Zum Zusammenspiel aller Kräfte bedarf es intensiver Übung und auch der Mithilfe von fachkundigen Helfern und Organisationen. Infolge der Freiwilligkeit der Mitwirkenden halten sich die Kosten trotz hoher Effektivität in Grenzen.

Der Sozialstaat sollte mehr Verantwortung an die Bürger zurückgeben, sonst werde er nicht überleben, lautet ein politischer Imperativ. Offenbar ist er längst auf diesem Weg. Anders könnte er wohl auch gar nicht fortbestehen. Alle ehrenamtlich tätigen Bürgerinnen und Bürger – wie zum Beispiel die Ehrenamtlichen der Luftrettungsstaffel Bayern – tun eine Menge für den Fortbestand unseres Gemeinwesens. Sie haben sich offenkundig eine Forderung der ehemaligen bayerischen stellvertretenden Minis-terpräsidentin Barbara Stamm zu eigen gemacht, die da lautet: "Ein menschliches Gesellschaftsklima braucht die Phantasie des Herzens"

Gerne habe ich die Schirmherrschaft übernommen. Ich wünsche der Einsatzübung einen unfallfreien Verlauf. Den anwesenden Entscheidungsträgern von Polizei, Militär, Feuerwehr, Forst- und Landratsämtern, Regierung und Medien einen professionellen Einblick in die Effizienz der Einsatzmöglichkeit von Luftbeobachtern. Mögen die gesteckten Ziele erreicht werden.

Waldemar Zorn

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